Was ist psychosoziale Nothilfe?

Potenziell traumatisierende Ereignisse wie Unfälle, Naturkatastrophen oder Gewalttaten erschüttern die persönlichen Grundannahmen von Sicherheit, Vorhersehbarkeit sowie Handhabbarkeit und versetzen Betroffene in einen psychischen Ausnahmezustand. Das oberste Ziel der psychosozialen Nothilfe (Akutbetreuung) besteht in solchen Situationen darin, Betroffene dabei zu unterstützen, einen angemessenen Umgang mit der Situation und den auftauchenden Emotionen zu finden, um psychische Folgeschäden möglichst zu vermeiden. Dabei gilt der Grundsatz «so viel wie nötig, so wenig wie möglich».

Eine fundierte Ausbildung ist in der psychosozialen Nothilfe unerlässlich und dient dem eigenen Selbstschutz sowie der Berücksichtigung ethischer Aspekte und Grenzen im Umgang mit betroffenen Menschen.

Die psychosoziale Nothilfe wird in der Regel nicht hauptberuflich ausgeführt und entspricht einer Nebentätigkeit/-funktion. Je nach Auftrag bestehen in der psychosozialen Nothilfe unterschiedliche Rollen und Funktionen. Informationen hierzu finden Sie im detaillierten Beschrieb.

Literatur:
Gerngross, J. (2015). Notfallpsychologie und psychologisches Krisenmanagement. Hilfe und Beratung auf individueller und organisationeller Ebene. Stuttgart: Schattauer.
Hausmann, C. (2021). Interventionen der Notfallpsychologie. Was man tun kann, wenn das Schlimmste passiert. 2. überarbeitete Auflage. Wien: Facultas.
Lasogga, F. & Gasch, B. (2011). Notfallpsychologie: Lehrbuch für die Praxis. 2. Auflage. Berlin: Springer.
Nikendei, A. (2017). Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) – Praxisbuch Krisenintervention. 2. überarbeitete und ergänzte Auflage. Edewecht: Stumpf & Kossendey.